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Sisyphe
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Post by Sisyphe »

Anonymous wrote:Derzeit ist der Status:
Dienstag-Mittwoch (14/15), oder Mittwoch-Donnerstag(15/16) - bedeutet, jeweils vermutlich nur der erste Abend in Lyon.
Ich sag Bescheid sobald ich mehr Details weiss.
Von 13. bis zum 15. Mittags ist mir unmöglich. Ich kann aber von dem 15. Abends.

Ich schlage ihnen vor, dass wir diese Diskussion auf dem passenden Forum weitermachen (?), das heisst hier :

viewtopic.php?p=208475#208475
La plupart des occasions des troubles du monde sont grammairiennes (Montaigne, II.12)
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gflaig
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Post by gflaig »

Interessanter Link :

http://www.deutsch-online.com/article.php?sid=552


Bin ich grade drübergestolpert
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Günther
ElieDeLeuze
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Post by ElieDeLeuze »

Und hier ein Link... um beim Schreiben über die neue Rechtschreibung nicht mehr zu stolpern :lol:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 38,00.html

Das sind die Empfehlungen des Rechtschreibrates - ganz frisch von heute. Endlich mal ein bisschen Sonnenlicht in der dunklen Nacht der neuen deutschen Rechtschreibung.

Ehrlich gesagt, ich finde diese letzte Version ziemlich gut. Nur "Rad fahren" ist mir zu blöd. Privat wird es bei mir weiterhin "radfahren" heißen.
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gflaig
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Post by gflaig »

Ganz kurzfristig ist meine Lyon-Reise verschoben worden. Sobald ich Details weiuss, gebe ich Bescheid.
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Sisyphe
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Post by Sisyphe »

Worum denn haben die Deutschen ihre Rechtschreibung erneuern (,,reformieren" ?) wollen ?

Die hatten eine fast ganz logische Schreibung! Ein echtes Traum für alle die Franzosen und Engländer, die gegen ihre im 12. Jahrhundert eingefrorene Orthographie zappeln und von Kinderalt aus die 30 % aus überflüssigen und nicht ausgesprochenen Buchstaben erleiden!

:)
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Post by gflaig »

warum ? Weil wir leider auch einige "gefrorene" Minister und Ministerpräsidenten haben, die nicht in der Lage sind, mit Änderungen umzugehen. Dies gilt leider auch für "alte" Schriftsteller, die zwar gerne eine Übersetzung in eine Fremdsprache akzeptieren , aber eine Zustimmung zur Veröffentlichung in der neuen Rechtschreibung ablehnen. Diese Leute sind wirklich alt, ungefähr wie ich oder älter (zB Günter Grass)

Ich persönlich glaube, solange diese Leute politisch bestimmen, werden wir auch beim Rest unserer Politik jede Reform wieder zurückdrehen.
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Sisyphe
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Post by Sisyphe »

gflaig wrote:warum ? Weil wir leider auch einige "gefrorene" Minister und Ministerpräsidenten haben, die nicht in der Lage sind, mit Änderungen umzugehen. Dies gilt leider auch für "alte" Schriftsteller, die zwar gerne eine Übersetzung in eine Fremdsprache akzeptieren , aber eine Zustimmung zur Veröffentlichung in der neuen Rechtschreibung ablehnen. Diese Leute sind wirklich alt, ungefähr wie ich oder älter (zB Günter Grass)

Ich persönlich glaube, solange diese Leute politisch bestimmen, werden wir auch beim Rest unserer Politik jede Reform wieder zurückdrehen.
Ich versetehe nicht: ihr habtet aber absolut keinen Grund, einer Rechtschreibungreform zu veranstalten! Deutsch wird geschrieben, als ausgesprochen, und umgekehrt. Hätte die fr. sprache 40 % der Logik der deutschen Sprache, dann wären wir froh!

Seien die Politikern und Denkern alt oder jung, man beginnt keine Reform zum Lust, eine Reform zu tun? Wäre es doch eine "réformite", wie wird gesagt auf französich, eine Krankheit der Reform?

:-? Die schrekt mich (mir ?), diese neue Schreibung. Ich habe alles, was ich aus Deutsch kenne, vor der Reform gelernt. Und ich habe seit geraumer Zeit aufgehört, Deutsch zu lernen, so dass es mir zu hart wäre, falls ich wieder eine Unterricht unternehmen möchte (was ich mag), diese neue Regeln zu verwerten. Insbesonderes die "ss" und "ß" (Computerlich schreibe ich immer "ss" denn ich habe keine ß auf der Tastatur, aber für mich ist schriftlich ,,daß" fast automatisch).
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Post by gflaig »

Es gab im Deutschen mehr "consistency" als in Französisch, und sehr viel mehr als in Englisch, einige war aber nicht konsequent. Ich selber werde mit der neuen Rechtschreibung Probleme haben, weil ich die alte gelernt habe. Trotzdem ist die neue Rechtschreibung auch für mich ein Fortschritt.

Italienisch zB ist da sehr viel konsequenter als wir sind, auch Schwedisch. Aussprache-Änderungen werden einfach nachvollzogen.

Ich denke, dass nicht Alles(neu) und Jedes (neu) geregelt sein muss, solange es sich innerhalb eines gesetzten Rahmens abspielt. Die neue Rechtschreibung lässt viel mehr Freiraum für persönliche Gestaltung.

Ausserdem - niemand ist verpflichtet , irgendeine Rechtschreibung zu verwenden, abgesehen von Behörden und Schulen.

WÄNn icH WIHL, darff ich schareipen, wia icH wiill. Ich muss dann aber damit leben, dass eventuell mein Leser mich nicht versteht.
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Post by gflaig »

Alte Rechtschreibung :
Boß oder Boss ? ,
Fuß oder Fuss ?
Fluß oder Fluss ?
Bus, Buss, oder Buß ?
Kasse oder Kaße?
Masse oder Maße ?
Tasse oder Taße

Weißt (Weisst) du wirklich, was gilt ?

Verstehst du warum es heissen soll : der Eine und der andere ?
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Post by Guest »

Die neue Rechschreibung war überhaupt nicht nötig, das bestreitet kaum noch einer. Jedoch gab es ein paar Schreibgewohnheiten, die bei Kindern nicht unbedingt logisch erscheinen dürften. Besonders die Klein- und Großschreibung und Getrennt- und Zusammenschreibung waren manchmal verwirrend, wenn man die Sprache nur oberflächlich betrachtet, wie Kinder und die meinsten Pädagogen es eben tun. Man hätte etwas deutlichere Regeln verfassen können und die Sache war erledigt.

Die Reform beruht sowieso auf falschen Prämissen. Es wird davon ausgegangen, dass Kinder es leichter haben, wenn die geschriebene Sprache stilistisch näher an der gesprochene Sprache liegt. Das hat zur Folge, dass Pädagogen fest davon überzeugt sind, dass das Lesen durch die Aufteilung von Wort- und Bedeutungseinheiten erleichtert wird. Das stimmte schon, wenn wir ganze deutsche Sätze zusammen geschrieben hätten, aber nicht bei radfahren. Der Begriff Vereinfachung wurde völlig falsch verstanden: dass deutsche Sätze nur noch aus kleinen Wörtern bestehen soll, macht sie nicht unbedingt einfacher zu lesen und zu begreifen. Einfach heißt nicht unbedingt "klein und isoliert". Gerade das Zusammenschreiben von dem, was nach dem Sprachgefühl zusammen gehört, kann das Einfachste sein. Im Gegensatz zu dem, was von Pädagogen behauptet wird, stimmt Sprachgefühl und Grammatik bei den Deutschen erstaunlicherweise gut überein.

Dass man bei dem ß nur noch die Hälfte der alten Regel behält, schadet sprachwissenschaftlich gesehen nicht, aber in dem Kontext des Wirrwarrs der anderen extremen Maßnahmen der Reform, hat dies für große Verwirrung gesorgt. Ich habe nichts dagegen, dass ß nur noch nach langem/diphtongiertem Vokal stehen soll, aber wer hat Lernschwierigkeiten bekommen wegen des alten Anhangs der Regel, nach dem auch am Wortende ungeachtet der Vokallänge auch ß stehen soll? Dieser Anhang machte weniger Opfer als die heutzutage weitverbreitete falsche Annahme, dass der ß abgeschaft worden wäre.

Bei der Kommaregelung ist es noch absurder. Die naive Annahme, dass es Kindern leichter fallen würde, da Kommas zu setzen, wo sie eine Pause machen, hat dazu geführt, dass jetzt längere Sätze wegen Verlust der Übersicht überhaupt nicht mehr lesbar sind. Die Pädagogen halten schon ihre Antwort bereit: macht bloß kürzere übersichtigere Sätze. Ob man auch Hundertjahre Literatur ins Feuer werfen muss, sagen sie aber nicht - aber es besteht wenig Zweifel darüber, dass sie sich für sprachlich begabter halten als alle Literatur-Nobelpreisträger zusammen.
ElieDeLeuze
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Post by ElieDeLeuze »

Tut mir Leid, der Gast war ich. :confused:
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gflaig
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Post by gflaig »

welche Hundert jahre ?

Brechts Schreibweise war schon anders als meine, also was solls. Ich glaube, die Reform wäre dann nicht nötig gewesen, wenn sich nicht irgendwelche Scheinintellektuelle einbilden würden, dass wir eine Znentralregelung brauchen wie bei der Academie Francaise
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Post by ElieDeLeuze »

Das hast du falsch verstanden.... Ich habe geschrieben:
Jedoch gab es ein paar Schreibgewohnheiten, die bei Kindern nicht unbedingt logisch erscheinen dürften. Besonders die Klein- und Großschreibung und Getrennt- und Zusammenschreibung waren manchmal verwirrend, wenn man die Sprache nur oberflächlich betrachtet, wie Kinder und die meinsten Pädagogen es eben tun. Man hätte etwas deutlichere Regeln verfassen können und die Sache war erledigt.
Eine Reform ja, diese Reform nein. Gute Aspekte der Reform:
- Abschaffung der etymologisch unverantwortlichen Auslautverhärterungen
- neue ß-Regel
- alle substantivierte Adjektiva mit Großschreibung
- Verdeutschung der Mehrzahlformen von Lehnwörtern

Aber den Quatsch mit der Getrenntschreibung können wir uns sparen, und grammatische Kommas haben nie Kindergehirne geschadet.

Die Reform ist jetzt viel moderater als in der ursprünglichen Fassung. Ich freue mich über die jüngsten Empfehlungen und schmeiße die erste extremistische Fassung da wo sie hingehört...
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gflaig
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Post by gflaig »

Du hast durchaus Recht, was die moderatere Reform angeht. Genau genommen hat aber die Kritik sich selber widerlegt - wer, wenn er nicht gerade Beamter oder Schüler/Lehrer ist, kümmert sich wirklich noch um die Rechtschreibung im Detail ?

Und das ist der Punkt, über den ich mich freue. Übrigens, die ss-ß Abgrenzung ist nur bedingt richtig, sie richtet sich nach der Aussprache, die nicht mit den oberdeutschen Aussprachevorstellungen übereinstiimt. Hochdeutsch ist eine Variante der oberdeutschen Dialekte.

Noch was, was soll ich mit grammatikalischen Kommas ? ich brauche Kommas für die Semantik, nicht für die Syntax. Die Grammatik ist da, ob ich die Kommas schreibe oder nicht. Jahrhunderte lang hatten sie eigentlich nur den Sinn, eine lateinische Grammtik zu verfestigen, die im Deutschen eigenlich ein Fremdkörper ist.
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Post by ElieDeLeuze »

Eben, ich bin Lehrer und diese Reformen machen mich verrückt. :gniii:

Was du mit "Semantik" meinst, verstehe ich nicht ganz, aber du benutzt in deinen Berichten das sogenannte grammatische Komma, d.h. zwischen Teilsätzen, damit man die Nebensatzgrenzen deutlich sieht und alles zusammen bleibt, was zusammen gehört.

Das mit der Aussprache ist auch richtig... Normalisiertes Hochdeutsch ist nicht unbedingt die Sprache, die Leute im echten Leben sprechen. Manchmal ist Deutschland in Zwei zerteilt, wie "ich" mit langem oder kurzem /i/, und manchmal gibt es Tausende Varianten. Irgendwie muss man schon eine Norm haben, obwohl ich auch gerne einräume, dass innerhalb der Norm im Deutschen Varianten erlaubt werden könnten, ohne dass es zu einem Riesenchaos führt. Aber so weit wie eine Dialektschreibung kann sich kein Land leisten, wie der Fall Norwegen es mit seiner Sprachanarchie beweist.
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